Zu Besuch im Murimoos - "ein zu Hause, nicht nur für Störche"

Das Murimoos – werken und wohnen erfüllt einen sozialen Auftrag und schliesst eine Lücke zwischen freiem Erwerbsleben und verschiedenen Institutionen. Hier können Menschen dauerhaft wohnen und arbeiten oder sich auf die Rückkehr in die Arbeitswelt vorbereiten. Die wichtigste Aufgabe der Institution ist es, den Einzelnen so zu betreuen und zu fördern, dass er seine Ressourcen optimal nutzen kann und damit mehr Lebensqualität gewinnt. Dass es nebenbei auf dem ganzen Areal noch jede Menge Storchen-nester und die dazugehörenden Störche gibt, macht das ganze Areal zu einem lebendigen Zuhause.

Die Mitglieder und Gäste des Clubs Bürgerliche 100 reisten im September ins Freiamt, um sich persönlich ein Bild des Murimoos zu machen. Es goss wie aus Kübeln, sodass auf die Besichtigung auf dem weitläufigen Gelände verzichtet wurde. Michael Dubach, Geschäftsführer und Vorsitzender der Geschäftsleitung, begrüsste die Teilnehmenden und nahm alle mit auf einen virtuellen Rundgang. Das Murimoos – werken und wohnen – führt seine Betriebe nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen. Unternehmerisches Denken auf allen Stufen gehört ebenso zur Betriebsphilosophie wie die arbeitsagogische Qualität der Betreuung. Folgende zwei Hauptziele werden verfolgt: Sie bieten zum einen geschützte Arbeits- und Beschäftigungsplätze und verkaufen zum andern Qualitätsdienstleistungen, die sich an der Nachfrage orientieren – beispielsweise in den Bereichen Auftragsarbeiten und Wäscherei. Ihre Dienstleistungen sind regional bekannt, mit Partnerbetrieben vernetzt und in die Fachorganisationen und Erfahrungsaustausch-Gruppen eingebunden.

Grusswort Regierungsrat Jean-Pierre Gallati
Er bedankt sich für die Organisation und überbringt die Grüsse des Regierungsrats. Er spricht ein Lob aus auf das sehr abwechslungsreiche Programm, das der Vorstand seit 22 Jahren organisiert. – Der Gründer des Murimoos, Sämi Holliger, war Pfarrer und Grossrat. Dies die Betriebsgeschichte in Kürze:

1932: Gründung des Vereins initiiert von Pfarrer Sämi Holliger. Dies mit dem Ziel, Mittellosen ein Zuhause und eine Aufgabe zu geben. 60 ha Land konnten von einer Torfgenossenschaft übernommen werden.

1933: leben bereits 80 Menschen im Murimoos, Torfabbau hilft, finanziell über die Runde zu kommen.

1986: Bau der Siedlung und der geschützten Werkstätten (mitfinanziert durch Kanton und Bund)

1991: Umstellung auf Mutterkuhhaltung, Beginn mit Mistkompost

Naherholungsgebiet
Für die Menschen aus der Region ist das Murimoos ein beliebtes Naherholungsgebiet. Nicht nur der grosse Spielplatz ist ein Publikumsmagnet: Auf dem Murimoosweg wird der gesamte Betrieb zum Erlebnis, und die Kinder kommen hautnah in Kontakt mit Tieren. Besonders stolz sind die Betreiber auch auf den Wasserspielplatz an der renaturierten Bünz. Ein weiteres Highlight im Murimoos bilden ihre Störche. Vor rund dreissig Jahren siedelten hier die ersten Exemplare an, seither ist ihre Population dauernd gewachsen und umfasst heute über 40 Brutpaare mit rund 100 Jungstörchen. Mehr dazu erfahren Sie unter: www.murimoos.ch