Döbeli Andreas aus Sarmenstorf, der «Eidgenosse» zog die Teilnehmenden ohne Umschweife in seinen Bann. Der 26-jährige Schwinger aus Leidenschaft gab einen lebhaften Einblick in seine Sportkarriere. Nach seinem persönlichen Werdegang nahm er uns mit in die Welt des Schwingens.
Schwingen im Wandel der Zeit
- Der Ursprung dieses Schweizer Traditionssports geht zurück ins Jahr 1805, in welchem das «Unspunnen-Schwinget» zum ersten Mal durchgeführt wurde. Dieses Schwingfest findet nach wie vor alle 6 Jahre in Interlaken statt.
- 1895 wurde der Eidgenössische Schwingerverband (ESV), als Gegenpol zu den olympischen Spielen 1896 in Athen, gegründet.
- Der Schwingsport ist sehr populär! Der Peak der Zuschauerzahlen bei den eidgenössischen Wettkämpfen wurde im Jahr 2019 in Zug erreicht, wo 55’000 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Arena mitfieberten. An diesem Anlass erlangte Döbeli Andreas einen Eidgenössischen Kranz, neben dem Titel, Schwingerkönig, die höchste Auszeichnung, die ein Schwinger am alle 3 Jahre stattfindenden ESF erreichen kann.
- Es gibt 5 Teilverbände. Der Aargau gehört mit den Kantonen Basel-Land, Basel-Stadt und Solothurn dem Nordwestschweizer Schwingerverband an. Neben den Verbands- und Kantonalschwingfesten zählen auch die Bergfeste (Brünig, Schwarzsee, Stoos, Weissenstein, Rigi und Schwägalp) zu den Höhepunkten für einen Schwinger. In der Regel werden sie pro Jahr an drei Bergfeste eingeladen.
Kameradschaft, Respekt und Freiwilligenarbeit
- Im Verein (Schwingklub Freiamt), im Nordwestschweister Schwingerverband und zwischen den Verbänden besteht eine durchlässige und verbindende Kameradschaft. Auch Trainings in anderen Verbänden, bspw. während des Militärdienstes in einem anderen Teil der Schweiz, sind unkompliziert möglich. Aber auch Trainings mit anderen Verbänden finden regelmässig statt, was mit Sicherheit einzigartig ist. Man stelle sich vor, der FC Basel trainiert mit dem FC Zürich… !
- RESPEKT wird im wahrsten Sinne des Wortes grossgeschrieben. Man ist Gegner während des Kampfs und Kollege vor sowie nach dem Kampf. Respekt gilt auch gegenüber Kampfrichtern und Funktionären sowie Zuschauern. Die Gaben werden auch heute noch persönlich beim Gabenspender verdankt. Das gilt von der ersten Stunde an, auch bei den Junioren. Döbeli Andreas bedankt sich bei allen Sponsoren, die ihm seine Leidenschaft Schwingen ermöglichen.
- Das Vereinsleben ist wichtig. Innerhalb des Vereins wird Kameradschaft von den Junioren bis zu den Aktiven gelebt. Ein wichtiges Standbein neben der Kameradschaft ist die Freiwilligenarbeit. Nur dank unzähligen Engagements mit Kontinuität sowie Durchhaltevermögen kann der Schwingsport vom Training bis zu den grossen Wettkämpfen aufrechterhalten werden. Schwingen ist eine einzigartige Lebensschule.
Milly Stöckli, Präsidentin Club Bürgerliche 100, bedankt sich für die lebendige Vorstellung unseres Traditionssports und hofft auf Durchhaltewillen, auch wenn die Zuschauerzahlen einmal kurzfristig, wie im Jahr 2001, einbrechen sollten. Der Gastreferent wird mit einem Präsent und Applaus verabschiedet.