Der Clubanlass im Zivilschutzausbildungszentrum (ZAZ) in Eiken war gut besucht. Der Reigen der Referenten wurde durch Stephan Campi, Generalsekretär des Departements Gesundheit und Soziales in Vertretung des Militärdirektors, Regierungsrat Jean-Pierre Gallati, der an diesem Anlass leider nicht teilnehmen konnte, eröffnet. Er wertschätzte die unverzichtbare Arbeit des Zivil- und Bevölkerungsschutzes. 2’690 Angehörige des Zivilschutzes (AdZS) leisteten 27’044 Diensttage während der Pandemie. Er betonte, dass eine gute Ausbildung sehr zentral ist. Der Mangel an AdZS ist gross. Aufgrund der verkürzten Dienstpflicht von 14 Jahre statt wie bisher 20 Jahre, fehlen 1’700 AdZS. Pro Jahr fehlen 150 AdZS.
Begrüssung durch Oberst Martin Hitz, Leiter Abteilung Militär- und Bevölkerungsschutz (L AMB)
Martin Hitz berichtete u.a. von den Eindrücken der ersten Sicherheitsveranstaltungen. Diese sollen helfen, Freiwillige für den Dienst an der Allgemeinheit motivieren zu können. Nicht militärdienstpflichtige Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Aargau (Schweizerinnen sowie niedergelassene Ausländerinnen und Ausländer), die im laufenden Jahr ihren 23. Geburtstag feiern, sind seit dem 1. Januar 2024 zur Teilnahme verpflichtet. Diese bietet einen Einblick in den Bevölkerungsschutz und seine Partner. Neben dem Zivilschutz sind auch die Schweizer Armee, beide Polizeiorganisationen, die Technischen Betriebe sowie meistens auch die Sanitätsdienste vor Ort. Die Qualitätskontrollen zeigen auf, dass das Interesse zum Thema Sicherheit bei den Teilnehmenden geweckt werden konnte. Die Berichterstattungen in den Medien – regional, kantonal und national – waren durchwegs positiv. Aber auch die Teilnehmenden äusserten sich wohlwollend über den Anlass. Es ist gelungen, die «Generation Z» mittels Einsatzes von interaktiven Elementen zum Mitmachen zu motivieren.
Oberstleutnant Daniel Banholzer, Ausbildungschef Zivilschutz Aargau
Er bedankt sich für das Interesse und die Wertschätzung gegenüber dem Bevölkerungs- und Zivilschutz und stellt unmittelbar folgende Frage: «Wenn wir heute Abend gemeinsam ins Wirtshaus gehen, was erhalten wir dort für CHF 2.60?» Ein lautes Lachen ging durch die Reihen sowie die einhellige Antwort aus dem Plenum: «Nichts!» Selbst, wenn es das Trinkgeld wäre, würde dies als knausrig erachtet. CHF 2.60 beträgt der Beitrag pro Kopf, den wir für die Ausbildung der AdZS leisten, wofür er sich herzlich bedankt. Banholzer betont, dass sie mit diesem bescheidenen Betrag versuchen, das Maximum für eine einsatzbezogene Ausbildung zu erreichen, sodass sie in Katastrophen- und Notlagen ihren Auftrag erfüllen können. Die Ausbildung Zivilschutz beinhaltet Grund-, Kader-, Zusatz- und Weiterbildungskurse. Die Sektion Ausbildung Zivilschutz beschäftigt 17 Personen (13.3 ordentliche Stellen zu 1329%) inkl. dem siebenköpfigen Instruktoren-Team, das den Kernauftrag, die Zivilschützer so auszubilden, dass sie einsatzbereit sind, erfolgreich umsetzen.
Major Christian Stall-Pichler, Teamleiter Ausbildung/Instruktion, Stv. C Ausb ZS
Er erläutert die Kurse für Mannschaft und Kader, beginnend bei den Grundfunktionen. Mit Ausnahme des Kochs, werden die Führungsunterstützer, Betreuer, Pioniere, Materialwarte und Infrastrukturwarte im ZAZ ausgebildet. Der Koch, der die Mahlzeiten in grossen Mengen für die eigenen Einsatzkräfte sowie für die Partnerorganisationen zubereitet, wird aufgrund einer Vereinbarung mit dem Kanton Luzern ausgebildet. Es werden sämtliche Kaderstufen ausbildet. Hinzu kommen die Zusatzkurse für Spezialistenfunktionen, wie Sanitäter, Fahrer, Absturzsicherung für Pioniere und für den Kulturgüterschutz. Im Jahr 2023 wurden 944 Personen ausgebildet.
Reto Schmid, Betriebsleiter, ZAZ Eiken – mehr als nur Zivilschutz!
Er reserviert und vermietet die Räumlichkeiten. Die Feuerwehr verfügt auf dem Gelände über zwei Magazine inkl. Atemschutzparcours. Diese werden durch die Feuerwehr selbst verwaltet und bewirtschaftet. Der Hauptnutzer des ZAZ ist der Zivilschutz. Das Zentrum ist durch viele verschiedene Nutzer sehr stark ausgelastet: Das AGV – die Aargauische Gebäudeversicherung, die ASTAG, der Schweizerische Nutzfahrzeugverband, Miliz-Feuerwehren, welche regelmässig im Brandcontainer und im Übungsanlage ihre Übungen absolvieren. Auch ausserkantonale Korps sowie Korps aus Deutschland proben ihre Einsätze im ZAZ. Auch das Bundesamt für Zoll, besser bekannt unter dem Namen Grenzwache, trainiert ebenfalls auf diesem Gelände. Weitere Partner, die im ZAZ trainieren, sind die Kantonspolizei Aargau, die Kantonspolizei Basel-Stadt sowie der ZS Basel-Stadt (Rettung BS) sind regelmässige Benutzer des Geländes. Aber auch verschiedene Firmen, wie HOLCIM und ERNE mieten entsprechende Räumlichkeiten im ZAZ.
Im Anschluss an die Referate wurden die Teilnehmenden eingeladen, sich persönlich auf dem Gelände ein Bild der modernen Ausbildung zu machen. Es standen 20 iPads zur Verfügung, sodass diverse Gruppen gebildet wurden, die sich dann auf den Weg machten und die verschiedenen Ausbildungsposten gemäss Hinweis des Programms besuchten. Neben der Ernsthaftigkeit blieb auch Platz für Spass. Der Anlass wurde gekrönt von der Kulinarik in Form eines Euro-Asiatischen Essens mit Salat-Buffet. Es hatte für jeden Geschmack etwas dabei. Jeder Wok wurde einzeln und nach Wunsch zubereitet. Die Teilnehmenden waren begeistert vom feinen Essen, geliefert vom Restaurant Rössli, Zeihen. Zum Dessert kamen alle in den Genuss von der «Grossratspräsidententorte» von der Bäckerei Röösli, Oberentfelden, welche anlässlich des Grossratspräsidium von Vreni Friker im Jahr 2013 kreiert wurde. Zum Abschluss bedanke sich Daniel Banholzer für das rege Interesse an der sehr vielseitigen Ausbildungsstätte – ZAZ.
Vreni Friker-Kaspar, Vorstandsmitglied
Bildlegende: v.l.: M. Stöckli, D. Banholzer, R. Schmid. St. Campi, C. Stall-Pichler, V. Fricker-Kaspar